Gartenwerkzeug reinigen und pflegen
Glückwunsch!
Du hast es geschafft, Du hast dich für echte Qualität, made in Germany entschieden und ein Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft gesetzt.
Damit Du auch lange Freude an deinem neuen Werkzeug hast musst Du ihm ab und an etwas Aufmerksamkeit schenken. Ich zeige dir in einfachen Schritten welche Pflege Du nach jeder Verwendung oder einmal jährlich durchführen solltest. Die Arbeitsschritte sind dabei immer gleich. Es spielt keine Rolle, ob Du eine Pflanzkelle, einen Spaten oder eine Axt pflegen möchtest.
Dein Werkzeug:
Ein geschmiedetes Krumpholz Gartenwerkzeug besteht aus geschmiedetem Stahl und Holz. Bei Auslieferung ist das Metall mit einem Schutzlack überzogen und der Stiel lackiert oder mit Leinöl-Firnis eingelassen. Wir bieten wenn möglich nur gefirniste Stiele an. Warum, erfährst Du weiter unten im Text.
Naturgemäß ist es so, dass beide Materialien mit der Zeit verwittern können. Metall rostet, UV-Strahlung und Abnutzung setzen dem Holzstiel zu. Mit der richtigen Pflege ist das aber kein Problem. Gepflegte Gartenwerkzeuge entwickeln über die Jahre eine gewisse Patina und ich für meinen Teil kann das kaum erwarten. Aus einem Unikat wird mein Unikat.
Tägliche Pflege:
Möglichst nach jeder Benutzung solltest Du die Metallteile von Erdresten befreien. Dazu kannst Du jedes Hilfsmittel nutzen, das dir geeignet erscheint. Bewährt hat sich eine einfache Drahtbürste. Auch Seifenwasser kann zur Reinigung genutzt werden, solange das Werkzeug anschließend gut getrocknet ist, bevor es aufgeräumt wird.
Für leichten Flugrost nutze ich die raue Seite eines Küchenschwamms oder auch Stahlwolle.
Es ist nicht tragisch, wenn aus Zeitmangel nicht nach jeder Nutzung gereinigt wird. Ich reinige meine Geräte manchmal sogar nur einmal in der Woche, wenn die Arbeit mit dem jeweiligen Werkzeug abgeschlossen ist.
Holzstiele und -griffe solltest Du nach jeder Nutzung auf Beschädigungen prüfen und bei Bedarf austauschen.
Jährliche Pflege:
Die jährliche Pflege beginnt, wie auch die tägliche Pflege, mit einer Reinigung. Bei dieser Gelegenheit nehme ich mir etwas mehr Zeit und versuche auch verwinkelte Stellen ordentlich zu säubern. Flugrost oder stärker angerostete Stellen befreie ich vollständig vom Rost und putze mit einem Baumwolltuch letzte Reste vom Metall.
Den Werkzeugkopf pflegen:
Wenn das Werkzeug gut abgetrocknet und sauber ist, überprüfe ich das Metall auf Beschädigungen. Bei Hacken oder Spaten ist eine scharfe Schneide wichtig, damit sie leicht in die Erde gleiten. Sollten hier Scharten durch Steine entstanden sein, kann die Klinge mit einer einfachen Hartmetallfeile oder dem Winkelschleifer nachgebessert werden. Gebt besonders bei elektrischen Geräten auf eure Sicherheit acht und wählt eine geeignete Scheibe. Ich verwende eine Fächerscheibe mit einer Körnung zwischen 80 und 120.
Den folgenden Schritt führe ich ganz zum Schluss aus.
Bevor man sein geschmiedetes Werkzeug trocken in Schuppen oder Garage überwintert sollte man das Metall mit einem Öl einreiben. Hier funktioniert im Prinzip jedes Öl. Zur Not auch das Olivenöl aus der Küche.
Natürlich würde ich dir nicht zu einem Motoröl raten, denn egal ob Gemüse- oder Blumenbeet, Motoröl hat in der Umwelt nichts verloren.
Holzstiel oder –griff pflegen:
Zu Beginn. Warum empfehle ich einen Holzstiel, der mit Leinöl-Firnis eingelassen ist?
Mit unserem Werkzeug bewegen wir uns in der freien Natur, im Garten oder auf dem Balkon. Unser Gartenwerkzeug wird nass, dreckig und auch Beschädigungen der Beschichtung lassen sich nicht vermeiden. Manchmal reicht es, wenn einem die Pflanzkelle aus der Hand fällt und unglücklich auf der Steinterrasse landet. Wir arbeiten eben damit.
Eine Beschichtung mit Lack ist solange unproblematisch, solange sie intakt ist und nirgends Feuchtigkeit eindringen kann. Sobald aber an einer beschädigten Stelle Feuchtigkeit unter den Lack kriecht, wird sich dieser lösen und nach und nach abblättern. Das Arbeiten macht dann keinen Spaß mehr, der Griff liegt nicht mehr gut in der Hand und die raue Oberfläche stört und kann sogar zu Verletzungen führen.
Bei einem mit Leinöl-Firnis eingelassenen Holzstiel kann das nicht passieren. Das Ölgemisch dringt tief in das Holz ein und bildet keine Schicht die verletzt werden kann. Selbst grobe Macken sind also kein Problem. Leinöl-Firnis ist wasserabweisend und trotzdem diffusionsoffen, sodass eingedrungene Feuchtigkeit auch wieder aus dem Holz entweichen kann. Ein weiterer entscheidender Vorteil ist, dass ein solcher Stiel viel griffiger ist und weniger Blasen an den Händen entstehen lässt. Ein lackierter Griff, der nass und vielleicht sogar mit Erde beschmiert ist, ist dagegen einfach nur rutschig und bereitet keine Freude.
Lackierte Stiele und Griffe:
Lackierte Holzstiele werden regelmäßig auf Beschädigung überprüft. Ist die Beschichtung intakt, besteht kein Handlungsbedarf. Fängt der Lack aber an zu blättern, hilft oft nur ein komplettes Abschleifen. Ich verwende dazu Schleifleinen. Man kann sich mit dem Band aus einem Bandschleifer behelfen, das passend zurechtgeschnitten wird. Grundsätzlich funktioniert jedes Schleifmittel für Holz mehr oder weniger gut. Eine 80er oder 120er Körnung hinterlässt eine griffige Oberfläche, die nicht zu glatt ist.
Ist der Lack vollständig entfernt empfehle ich den Stiel mit Leinöl-Firnis einzulassen. Hierzu einfach etwas Firnis auf ein Baumwolltuch geben und satt auf dem Stiel verteilen. Nach zwanzig Minuten kann der Überschuss der nicht vom Holz aufgenommen wird ebenfalls mit einem Baumwolltuch aufgenommen werden. Somit bleiben keine klebrigen Rückstände durch zu viel Öl.
Achtung! Mit Öl getränkte Lappen können sich selbst entzünden. Bewahre den benutzten Lappen in einem alten Glas mit Schraubverschluss auf!
Gefirniste Stiele und Griffe:
Wenn der Stiel schon mit Firnis eingelassen ist gestaltet sich die Pflege sehr einfach. Löcher und Ausrisse am Holz, wie sie manchmal bei Äxten vorkommen, werden punktuell mit Firnis beträufelt. So sind selbst diese Löcher vor Feuchtigkeit geschützt. Ob der Stiel komplett neu eingelassen werden muss ist am Anfang nicht so leicht zu beurteilen. Wenn Du unsicher bist, einfach sparsam Firnis auftragen und wie gehabt, nach zwanzig Minuten den Überschuss aufnehmen. Mit der Zeit bekommt man ein gutes Gefühl dafür, wann es so weit ist. Wichtig ist, man kann hier nichts falsch machen.